
Handgenähte Community-Masken können sich in ihrer Machart beträchtlich voneinander unterscheiden. Wie sinnvoll ist das Tragen von Behelfs-Schutzmasken eigentlich?
Worauf Du beim Kauf einer Mund-Nase-Maske achten solltest!
Die Suche nach der optimalen, handgenähten Mund-Nase-Maske ist eine knifflige Aufgabe! Es geht dabei um
- Nutzen
- Tragbarkeit
- Handling
- Haltbarkeit
- Design
- Herstellungszeit und einem
- fairen Preis für die Hersteller*innen.
In diesem Blogbeitrag gehe ich zuerst auf die einzelnen Aspekte des obigen Inhaltsverzeichnisses ein.
Im Résumé schlage ich Dir vor, was Du vor dem Kauf einer Stoffmaske bedenken solltest und berichte Dir, welche Art von Mund-Nase-Masken ich im VILU-Shop anbiete.
Zum Nutzen von Mund-Nase-Masken
Bakterien haben einen Durchmesser von bis zu einem Mikrometer.
Viren besitzen eine Größe von 20 bis 300 Nanometer und sind im Gegensatz zur den Bakterien nur in einem Elektronenmikroskop erkennbar.
Dass handgenähte Stoffmasken nahezu keinen Schutz vor Bakterien und jedenfalls keine Schutz vor Viren anderer bieten, ist inzwischen auch Nichtmedizinern bekannt!
Da aber im deutschsprachigen Raum die maßgeblichen Politiker die Tatsache, dass sich durch das Tragen von Alltagsmasken die beim eigenen Husten, Niesen und Sprechen entstehenden größeren Atem- bzw. Speicheltröpfchen weniger im umliegenden Raum verteilen, sehr hoch bewerten, ist aufgrund der "Corona-Krise" das Bedecken von Mund und Nase, sei es
- mit einem Mund-Nasen-Schutz (MNS) = chirurgische OP-Maske, also die Einwegsmasken, die man in Apotheken, Drogeriemärkten etc. kaufen kann und inzwischen auch als neuartiger Straßenabfall zu finden sind
- einem Schal oder eben
- einer Stoffmaske
in bestimmten Bereichen des öffentlichen Lebens wie in öffentlichen Verkehrsmitteln und Geschäften inzwischen Pflicht.
Aber: Obwohl ich in meinem VILU-Shop auch Alltagsmasken zum Verkauf anbiete, fühle ich mich eben verpflichtet zu betonen,
- dass die Barriere-Fähigkeit sowohl der MNS-Masken wie aller Mund-Nasebedeckungen aus Stoff, aber sogar die der FFP-Masken
(- siehe meine Ausführungen weiter unten zur geringen Größe des reinen Corona-Virus – siehe auch:
https://www.lungenaerzte-im-netz.de/news-archiv/meldung/article/wie-sich-coronaviren-in-der-raumluft-ausbreiten/ und
https://www.lungenaerzte-im-netz.de/news-archiv/meldung/article/abstand-und-masken-sind-gegen-corona-nicht-immer-genug/,
weshalb aus meiner persönlichen Sicht sowieso die wichtigste Maßnahme für jede*n Einzelne*n die Stärkung des eigenen Immunsystems darstellt und für die Menschheit als Gesamtes der weiteren Umweltzerstörung Einhalt geboten werden muss – Lesetipp dazu: Clemens G. Arvay, Wir können es besser, ISBN: 978 – 3‑86995 – 103‑4 -)
gegenüber Viren äußerst fragwürdig ist, obwohl unangenehmer Weise alle Masken (- einige mehr, andere weniger) das Atmen beeinträchtigen, - dass es zum Thema "Masketragen" inzwischen (- Stand Oktober 2020) viele Aussagen von Fachleuten gibt, die die Sinnhaftigkeit regelmäßig hinterfragen! Exemplarisch verlinke ich deshalb einen Youtube-Beitrag des Biologen Clemens Arvay, der bereits Ende März 2020 mikrobiologische Bedenken gegenüber der Maskenpflicht geäußert hat!
Dies auch, weil ich, Arvays Informationen aufgreifend, im Laufe meines Blogbeitrages ebenfalls auf den Zusammenhang zwischen dem Virus Sars-Cov‑2 und Feuchtigkeit zu "sprechen" kommen werde:
Zurück zur Tatsache, dass Masketragen nun einmal in vielen Situationen Pflicht geworden ist.
Meine Einstellung zum Tragen von Mund-Nase-Masken hat sich im Laufe der letzten Monaten ziemlich gewandelt – ich sehe es es jetzt so: "Wenn schon Masken, dann sollen sie zu mir / Dir und meinem / Deinem Outfit passen!
überall in der Stadt unerlaubterweise, aber durchaus ansprechend gesprayed, vermutlich vom Graffiti-Künstler "woohoo".
Tatsächlich können sich umsichtig agierende Träger*innen von Mund-Nase-Masken weniger direkt ins Gesicht greifen. Auf den Händen möglicherweise befindliche Mikroorganismen haben dadurch weniger Chancen, in den Mund-Nase-Rachenraum zu gelangen.
Nachsatz: Dieser Vorteil kann sich allerdings auch ins Gegenteil kehren, sobald Menschen z. B. Masken tragen, die ihnen ständig von der Nase rutschen und sie "nachjustieren" müssen – siehe auch meinen Blogbeitrag "Halloween – 7 schaurige Gründe, warum mich manche Alltagsmasken bzw. der schaurige Umgang mit ihnen das Gruseln lehren!".
Was die psychologische Wirkung des Masketragens anlangt, dass sie die Träger*innen ans Abstandhalten zu anderen Menschen erinnert, ist wohl richtig, aber gleichzeitig steht für mich die große Frage im Raum:
Was richtet dieses Abstandhalten sowie die Tatsache, dass durch das Tragen einer Maske die Mimik eines anderen Menschen nicht mehr zu sehen ist, eigentlich mit uns auf Gemeinschaft ausgelegte Wesen an?
Behelfsschutz soll tragbar sein
Aus welchem Material auch immer: Trägt man eine Mund-Nase-Maske, bekommt man weniger Luft! Man fühlt sich (zu Recht) eingeengt durch den Stoff vor dem Mund!
In der Tat ist Mundschutztragen nicht wirklich angenehm, weshalb ich mir als Näherin natürlich Gedanken mache
- über die verschiedenen zur Verfügung stehenden Stoffqualitäten sowie
- über die Anzahl von Stofflagen einer Gesichtsmaske –
- und in welchen Kombinationen Alltagsmasken auch wirklich alltagstauglich sind, indem über längere Zeit ausreichend Luft genommen werden kann!
Wie gut man atemtechnisch hinter einer Mund-Nase-Maske zurecht kommt, hängt zusätzlich sicher auch von der eigenen Konstitution ab.
Manchen, wie z. B. meinem als Lehrer tätigen Sohn Florian, gelingt es sogar, mit einer 2‑lagigen Stoffmaske und (!) einem im 3D-Drucker hergestellten "FaceShield", also einem Kunststoffvisier, zu "überleben":

FaceShield aus 3D gedrucktem Rahmen, Gummiband und Overheadfolie.
Aufgrund der Leicht(est)bauweise kommt es auf insgesamt 35g.
Diese Visiere kamen ab Mai 2020 im BORG (Bund-Oberstufen-Realgymnasium)
in Guntramsdorf, Niederösterreich, zum Einsatz.
Auch diese FaceShields sind, so wie die gewöhnlichen Stoffmasken, kein geprüfter medizinischer Schutz, aber den Nutzern vermitteln sie in der Krise zumindest etwas Sicherheit.
Wie auch immer – nie wurde mir mehr bewusst:

1. Die Bestandteile handgenähter Gesichtsbedeckungen
1.1 Stoffe für textile Alltagsmasken
Fadendichte sowie Gewicht von Textilien und ihre Bedeutung für Behelfs-Schutzmasken
Über die Dissertation "Charakterisierung, Modellierung und Optimierung der Barriereeigenschaften von OP-Textilien" von Dipl.-Ing. Dilibaier Aibibu wurde mir klar, dass das Gewicht eines Stoffes nichts über seine Dichte aussagt!
Und dass viele verschiedene Faktoren dafür verantwortlich sind, inwieweit Partikeln in der Luft durch ein Gewebe dringen können, z. B.:
- Die Dichte des Stoffes, also die Anzahl der Fäden pro cm2:
- Je mehr Fäden bei einem Stoff waagrecht und senkrecht durch einen cm2 laufen, umso dichter ist ein Stoff.
- Dichterer Stoff bedeutet auch dünnere Fäden.
- Je dünner die Fäden, umso kleiner sind auch die Lücken zwischen den Fäden, die Partikeln durchlassen können.
- Außerdem ergeben mehr Fäden pro cm2 auch eine größere Oberfläche, die Partikeln absorbieren kann, sodass die Barriere des Gewebes mit feineren Fäden effektiver ist. - Nach welcher Methode die Fäden übereinander gewebt sind, wodurch verschieden große Freiräume zwischen den gekreuzten Fäden vorhanden sind (- z. B. Köperbindung und Leinwandbindung, bei hochtechnologischen Materialien gibt es aber noch viele andere Arten!)
- Die Oberflächenbeschaffenheit der Fäden.
- Lufteinschlüsse: Zusätzlich hat auch das Faktum, ob Gewebe mehr oder weniger Lufteinschlüsse beinhaltet, einen Einfluss auf den Barriereeffekt eines Gewebes.
Es ist schon faszinierend, wie viele Aspekte bei der Beurteilung eines Gewebes eine Rolle spielen. Synthetische Gewebe und ihre Nutzung im Medizinbereich sind ein großartiges Beispiel, wofür die heutige Hochtechnologie gut sein kann!
Auf Baumwollgewebe, das von nichtmedizinischen Personen gerne getragen wird, ziehe ich aus der oben genannten Dissertation nun den hypothetischen Schluss, dass Baumwollsatin mit seinem relativ geringen Gewicht und seiner hoher Fadendichte tendentiell ein bevorzugtes Material darstellen könnte!
Unterscheide: Bakterien, Viren in Form von Aerosolen und in größeren Tröpfchen eingeschlossene Viren
Bakterien sind ca. 1000 nm (Nanometer), das ist um die 1 µm groß.
Viren sind sehr viel kleiner, nämlich zwischen 0,02 – 0,3 µm groß.
Das Coronavirus gehört mit seinen ca. 0,12 µm zu den größeren Exemplaren!
Allerdings: Im Verhältnis zur Größe von Bakterien und Viren haben – allen vorherigen Betrachtungen zu Stoffqualitäten zum Trotz – weder Stoffmasken noch MNS-Masken (durchlässig bis zu einer Partikelgröße von 3,1 µm) die Möglichkeit, diese als reine Partikel (Aerosole) abzuwehren!!!
Quelle: https://www.lungeninformationsdienst.de/aktuelles/schwerpunktthemen/coronavirus-2019/atemmasken-und-das-neuartige-coronavirus/index.html (abgerufen am 03.11.2020).
Für Masken aller FFP Schutzklassen gilt, dass in der Luft befindliche Partikel ab einer Größe von 0,6 µm aufgefangen werden können – auch diese sind also gegenüber den reinen Coronaviren in Form von Aerosolen "machtlos".
Die verschiedenen Schutzklassen unterscheiden sich dabei nur durch den Prozentsatz an abgewehrten Partikeln:
- FFP1: 80% der in der Luft befindlichen Partikel werden aufgefangen
- FFP2: 94 % der in der Luft befindlichen Partikel werden aufgefangen
- FFP3: 99% der in der Luft befindlichen Partikel werden aufgefangen
Die gute Nachricht: Coronaviren werden nach heutigem Wissensstand hauptsächlich durch Tröpfcheninfektion übertragen! Die Viruspartikel fliegen also nicht vereinzelt durch die Luft, sondern sind in größeren Tröpfchen eingeschlossen!
Insofern ist also allen Masken die Chance einzuräumen, solch größere Tröpfchen je nach Machart weniger (Stoff- und MNS-Masken) oder mehr (FFP-Masken) abhalten können .
Was aber hilft die dichteste Behelfs-Schutzmaske, wenn man so wenig Luft darunter bekommt, dass man sie so wenig wie möglich trägt bzw. beispielsweise ständig auf- und absetzt (- siehe Handling -) und dadurch der Gefahr Vorschub leistet, dass die ungeliebten Viren über die Hände erst recht in den eigenen Körper gelangen?
Siehe dazu weiter unten meine Ausführungen unter 2. Anzahl der Stofflagen und 3. Maskengröße.
1.2. Nasenbügel
Von Vorteil sind Mund-Nase-Masken mit eingeschobenen oder eingenähten Nasenbügeln für alle Benutzer, insbesondere aber für Brillenträger*innen!

Die Nasenbügel können dem Nasenrücken angepasst werden, wodurch die Masken im Nasenbereich besonders gut abschließen und so das Beschlagen von Brillengläsern minimiert wird.
1.3. Gummibänder vs. Stoffbänder
Gummimaterialien können Allergien auslösen, wobei keineswegs alle Reaktionen auf Latex zurückzuführen sind.
Beim Einkauf von Gummimaterialien erhalte ich, wie vermutlich alle Einkäufer*innen, Informationen wie "Polyester Gummiband", "Polyesterkautschuk-Gummiband" und "Polyester und Naturlatexkautschuk", ohne diese Angaben überprüfen zu können.
Bei Unverträglichkeiten gegenüber allen Gummimaterialien solltest Du Dich daher für Modelle mit Stoffbändern entscheiden!
2. Anzahl der Stofflagen
Im Internet sind unzählbar viele Anleitungen zur Herstellung von Behelfs-Schutzmasken zu finden.
Auffallend dabei: Die überwiegende Zahl an Anleitungen bezieht sich auf 2‑lagige Modelle.
Das ist sicher gut gemeint in dem Sinne, dass 2 Stofflagen eine größere Barriere zwischen Träger und Außenwelt aufzubauen imstande sind als eine einzige Stofflage.
3 Gedanken möchte ich dem trotzdem entgegenstellen:
- Doppellagige Modelle sind sogar im relativ nördlichen Deutschland an heißen Sommertagen für viele Menschen untragbar, weil sie trotz so manchem groß aufgemachtem Produktslogan wie "atmungsaktiv" nicht genug Luft zum Atmen lassen.
- Zweilagige Modelle dürfen jedenfalls ja nicht aus zu dicken Stoffen angefertigt werden, da dadurch die Entstehung eines feuchten Mikroklimas nicht mehr zu vermeiden ist!
- Wählt man für die Herstellung 1‑lagiger Stoffmasken einen eher dichten, also vielfädigen Stoff bzw. haben die Fäden des Stoffes eine raue Oberfläche, bleiben zwischen den Fäden wenigstens nur relativ kleine Löcher bzw. ergibt die unregelmäßige Oberfläche der Fäden zusätzlichen Raum, um in Tröpfchen eingebundene Viren andocken (- und an Ort und Stelle hoffentlich abtrocknen -) zu lassen.
Deshalb kann es bei entsprechender Stoffwahl wohl auch möglich sein, dass auch eine 1‑lagige Maske über eine ausreichende Dichtigkeit verfügt.
Und während sich zwischen den zwei Lagen einer doppellagigen Gesichtsmaske durchaus ein ganz großer Hitze- und Feuchtigkeitsstau bilden kann, ist dies hinter einer 1‑lagigen Communitymaske eher vermeidbar!
Ich bin weder Wissenschaftlerin noch Medizinerin, doch vermute ich, dass man nur versuchen kann, einen guten Kompromiss zwischen der Barrierefähigkeit einer Alltagsmaske und ihrer Tragbarkeit zu finden!
Bis 27. April 2020 habe ich weder im Netz, in den sozialen Medien noch in den Printmedien Erörterungen zur Alltagstauglichkeit von Stoffmasken gefunden!
Am 28. April 2020, nach dem 1. Tag der Maskenpflicht in Geschäften, las ich dann doch auch, dass Verkäufer*innen über zu wenig Luft hinter ihren Mundbedeckungen klagten und dass das körperliche Arbeiten mit den Masken nur schwer möglich sei:
Ich muss ständig Pause machen, um mal richtig Luft zu holen.
Verkäuferin in einer Bäckerei
Acht Stunden am Stück durch die Maske zu atmen, ist nicht möglich.
Rewe-Marktleiter
Körperliche Arbeit ist mit Maske nicht zu schaffen.
Blumenhändlerin
Alle Zitate aus den Ruhrnachrichten, Dortmunder Zeitung 28. 04. 2020. Die früher dazu hier verlinkte Seite https://www.ruhrnachrichten.de/dortmund/eine-city-ohne-nasen-und-muender-der-1-tag-mit-maskenpflicht-in-dortmund-plus-1516305.html ist seit November 2021 leider nicht mehr abrufbar.
Über die Website der "Arbeiterwohlfahrt Bezirk Westliches Westfalen e.V. "(AWO) fand ich bereits vor einigen Wochen einen Schnitt für 1‑lagige Masken. Dieser ermutigte mich schon zu einem frühen Zeitpunkt anzunehmen, dass doch nicht nur ich alleine der Tragbarkeit von Mund-Nase-Masken einen hohen Stellenwert einräume!
Bei VILU findest du daher neben einem klassischen 2‑lagigen Maskenmodell nur noch 1‑lagige Alltagsmasken!
Maske aus einem Designerstoff von Spoonflower 1‑lagige Maske, genäht von VILU Der Nasenbügel ist bei den VILU-Masken austauschbar! Designerin: Caja Wong-Chung
3. Maskengröße
Auf der Website der Universität der Bundeswehr München findet sich der Bericht "Strömungsanalysen zur SARS-CoV‑2 Schutzmaskendebatte".
Ich beziehe mich auf die überarbeitet Version vom 11.04.2020, die ich am 21.11.2020 hierher verlinkt habe.
Die beiden Verfasser, Univ.-Prof. Dr. rer. nat. habil. Christian J. Kähler und Dr. Ing. Rainer Hain gehören beide dem Institut für Strömungsmechanik und Aerodynamik der oben genannten Universität der an.
Von Univ.-Prof. Dr. Kähler, dem Institutsleiter, finden sich auch einige interessante Beiträge über Schutzmasken auf Youtube.
Im oben verlinkten Abschlussbericht zu den Strömungsanalysen wird auf Seite 20 auch zur richtigen Maskengröße kommentiert:
"… muss die Größe der Maske richtig dimensioniert sein.
Berücksichtigt man nur den Materialeinsatz, dann würde man eine Minimallösung anstreben, um aus dem verfügbaren Material möglichst viele Masken fertigen zu können.
Die kommerziellen Masken sind aber recht voluminös gestaltet und das hat einen guten Grund.
Die Lunge benötigt ohne körperliche Belastung pro Atemzug ca. 0,5 ‑0,75 Liter Luft. Beim Sport oder Niesvorgang erhöht sich das Volumen pro Atemzug natürlich deutlich und auch das Tragen einer Maske führt dazu, dass tendenziell etwas mehr Luft eingeatmet wird. Dieses Volumen muss das Filtermaterial durchströmen.
Je kleiner die Fläche des Filters ist, desto schneller muss die Luft während eines Atemzugs durch den Filter strömen.
Nun ist es aber so, dass der Strömungswiderstand, der beim Ein-und Ausatmen direkt gespürt wird, mit dem Quadrat der Geschwindigkeit Zuströmung zunimmt.
Das heißt: Wenn die Fläche der Maske halbiert wird, dann verdoppelt sich die Strömungsgeschwindigkeit und folglich vervierfacht sich der Strömungswiderstand.
Da es umso einfacher ist durch die Maske zu atmen, je kleiner der Strömungswiderstand des Filtermaterials ist, sollte die Fläche der Maske hinreichend groß ausgeführt werden.
Wer bereits ohne Maske schlecht Luft bekommt, sollte nicht am Material sparen."
Zitat aus: Strömungsanalysen zur SARS-CoV‑S Schutzmaskendebatte, Seite 20, Universität der Bundeswehr München, abgerufen am 21.11.2020.
Deshalb auch mein Rat an alle Leser*innen dieses Blogbeitrags, lieber etwas größere Masken zu tragen als ganz kleine, die vielleicht noch mehr Chic haben, aber das Leben zusätzlich erschweren!
Handling
Anlegen und Ablegen von Gesichtsmasken
Der richtige Umgang mit den Mund-Nase-Bedeckungen ist wichtig, um einen größtmöglichen Schutz für die Mitmenschen ohne zusätzliche Risiken für die Träger*innen selbst zu erreichen:
- Unterwegs schwer möglich, aber optimal wäre, nach dem Ablegen einer Mund-Nase-Maske die Hände immer mindestens 30 Sekunden gründlich mit Seife zu waschen.
- Nimm Dir beim Anlegen der Maske die Zeit, den Nasenbügel Deiner Nase optimal anzupassen, damit zu später nicht ständig das Bedürfnis hast, den Sitz des Behelfsschutzes zu korrigieren und Du die Maske dadurch immer wieder anfasst!
- Wichtig ist, dass die Maske nicht feucht wird, da Feuchtigkeit Mikroorganismen aktiv hält, während Viren auf trockenen Oberflächen austrocknen und dadurch inaktiv werden.
(Mein persönlicher Rat lautet deshalb, Alltagsmasken nur dann zu tragen, wenn es wirklich nötig ist, also soweit gesetzlich vorgeschrieben und in allen Situationen, in denen es der eigenen Einschätzung nach zusätzlich sinnvoll erscheint!)
Das ist auch der Grund, warum ich (!) für warme oder heiße Tage bzw. bei körperlich schweren Arbeiten eine 1‑lagige Maske als die Sinnvollere betrachte!
Und ich stimme deshalb nicht unbedingt mit der oft zu lesenden Empfehlung überein, dass man Gesichtsmasken möglichst ganz anliegend tragen sollte.
Bei Masken, die man mittels Gummis oder Stoffbändern am Hinterkopf bzw. im Nacken befestigt, kann man durch eine lockerere Justierung des unteren Bandes eine Luftzirkulation von unten ermöglichen, vermutlich, ohne dass sich deshalb Unmengen von Viren gleich im ganzen Raum verteilen …
- Nimmst Du den Gesichtsschutz Zuhause ab, lege ihn am besten sofort in den Kochtopf und verschließe diesen mit einem Deckel. So kannst Du auch mehrere Masken sammeln, um sie dann alle gemeinsam auszukochen.
Masken-Reinigung
In den meisten Berichten findest Du die Information, dass Du Mund-Nase-Masken mit mindestens 60° Celsius, besser noch mit 95° Celsius waschen sollst!
Besonders in Kombination mit hohen Temperaturen stehen die Chancen nämlich gut, dass die Virusoberflächen beschädigt und das Virus dadurch deaktiviert wird.
In den wenigsten Privathaushalten wird täglich 95°-Wäsche (Kochwäsche) gewaschen. Aus diesem Grund, aber sowieso auch, um Energie zu sparen, empfiehlt es sich, die über einen Tag hin pro Haushalt gesammelten Stoffmasken 5 Minuten im Kochtopf auszukochen!
Leider werden sowohl online als auch offline Masken angeboten, deren Waschanleitung 60° Celsius – Wäsche vorschreibt.
Kaufe besser textile Mund-Nase-Masken, die auskochbar sind! Du bist dann auch nicht von einer Waschmaschine und deren Füllmenge abhängig, sondern kannst die Stoffmasken am Herd im Kochtopf reinigen!
Zusätzlich werden oft bleichhaltige Vollwaschmittel empfohlen!
Bei den aktuell gefährlichen Coronaviren handelt es sich um behüllte Viren, deren Erbgut mit einer Fettschicht überzogen ist.
Neben anderen Stoffen enthalten auch alle (!) Seifen und Waschmittel fettlösende Substanzen (Tenside), die diese Fettschicht angreifen und so die Oberflächen der Coronaviren (Sars-CoV‑2) zerstören können.
In diesem Sinne ist es meiner Logik nach nicht nötig, Stoffmasken bleichhaltigen Vollwaschmitteln auszusetzen! Vielmehr reicht die Zugabe von Feinwaschmittel völlig aus.
Gibst Du beim Reinigen Deiner Gesichtsmasken dem Kochwasser nicht mehr als 1 Messerspitze Fein- oder Buntwaschmittel zu, schonst Du im Übrigen nicht nur den Stoff Deines Behelfsschutzes, sondern auch die Nasenbügel!
Besonders wichtig natürlich für Allergiker*innen: Nach dem Auskochen der Masken diese noch gründlich ausspülen, um alle Waschmittelrückstände zu entfernen!
Wenn Du nach dem Waschen und Trocknen die Masken auch noch heiß bügelst, hast Du vermutlich alles getan, was Dir als Laie / Lai*in möglich ist, um den Viren den Garaus zu bereiten.
Haltbarkeit
Gegenüber Wegwerf-Masken haben alle handgenähten Behelfsschutze den umweltfreundlichen Vorteil, dass sie über sehr, sehr lange Zeit immer wieder gereinigt und verwendet werden können.
Wie lange tatsächlich, hängt natürlich auch sehr von der gewählten Stoffqualität ab.
Die meisten von uns haben wohl die Erfahrung gemacht, dass man Bettwäsche (- und Stoffmasken bestehen aus dem gleichen oder einem sehr ähnlichen Stoff -) jahrelang immer wieder waschen und benutzen kann, ohne das sie kaputt wird.
Mit der Zeit sieht man ihr dann zwar den "Charme des Alterns" an, aber unbrauchbar ist sie deshalb noch lange nicht geworden!
Was sich allerdings mit der Zeit abnutzt: die Gummis!
Deshalb ist es durchaus von Vorteil, dass man, wenn man sich für Gesichtsmasken mit Gummibändern entscheidet, ein Modell wählt, bei dem die elastischen Bänder ausgetauscht werden können!
Design
Zwei typische Maskenformen
1. Masken in Kuvertform (rechteckig)
2. Geformte Masken (gerundet)

Beide Masken-Typen gibt es übrigens auch noch in der Variation, dass man zusätzlich einen Filter in die Maske einschieben kann.
Befestigung
Bei den oben genannten Designvarianten siehst Du zweimal die Maskenbefestigung mittels Gummibändern an den Ohren.
Alltagsmasken lassen sich aber auch so befestigen wie nachfolgend gezeigt auch bei der oben abgebildeten VILU-Katzenmaske Cats and Spiders, mit handgenähten Stoffbändern bzw. alternativ Gummibändern zur Befestigung am Hinterkopf und im Nacken:
Im VILU-Shop kannst Du bei allen Masken aus den Designerstoffen von Spoonflower zwischen den Befestigungsvarianten um den Kopf und an den Ohren wählen.
Und da bei diesen Designmasken die Befestigungsbänder immer austauschbar sind, kannst Du die Bänder auch auf andere als im Shop gezeigte Arten in die vorhandenen Tunnels einfädeln –
schau dazu gerne auch auf den Blog von maskezeigen.de, wo Du viele Beispiele findest und Dir auch ihre Vor- und Nachteile beschrieben werden.
Maskengrößen
Selbstverständlich sind auch bei den Masken in Kuvertform unterschiedliche Größen für Kinder und Erwachsene nötig.
Bei geformten Masken müssen aber mehr verschiedene Größen angeboten werden, damit auch wirklich für jede Kopfgröße eine passende Stoffmaske zur Verfügung steht!
Wie lange dauert die Herstellung einer Alltagsmaske?
Je nach Modell, Genauigkeit in der Ausführung und welche Stückzahl eines Schnittes direkt hintereinander angefertigt werden, dauert die Herstellung einer Mund-Nase-Maske bei Näherinnen, die alle Arbeitsschritte vom Zuschneiden an händisch durchführen, zwischen 15 Minuten und 2 Stunden!
Fairer Preis für handgenähte Mund-Nase-Masken in Einzelanfertigungen und Kleinstserien
Der Preis einer Mund-Nase-Maske richtet sich einerseits natürlich nach der Machart der jeweiligen Maske, andererseits sind neben dem Zeitaufwand, der auch vom Perfektionsanspruch der Produzentin an ihr näherisches Resultat abhängt, die Qualität des verwendeten Materials und das Stoffdesign wichtige Kostenfaktoren.
Insbesondere Solopreneur*innen sind meistens aus Kostengründen nicht in der Lage, Materialien in großen Mengen anzukaufen. Auch deshalb können die Endpreise von handgefertigten Produkten mit Massenangeboten preislich nicht mithalten.
Entscheidest Du Dich für ein Produkt aus einer kleinen Werkstatt, solltest Du im Bewusstsein, ein kleines Label, den Kleinhandel vor Ort bzw. im eigenen Land zu unterstützen, gerne einen angemessenen Preis bezahlen wollen!
Meist bist Du dann auch mit einer Gesichtsmaske unterwegs, die Dir nicht an jeder Ecke entgegen kommt!
Résumé
Was Du vor dem Kauf einer Stoffmaske bedenken solltest:
Wer Online eine Behelfs-Schutzmaske kaufen möchte, kann diese vorab selbstverständlich nicht anprobieren. Aber auch Offline ist dies wegen der Ansteckungsgefahr leider kaum möglich.
Umso wichtiger ist es, dass Du Dir überlegst, welche Voraussetzungen eine Alltags-Maske für Dich (!) erfüllen soll, zusätzlich zum Design:
- Stoff: 100% Baumwolle / Naturmaterialien?
- 60°-Wäsche oder auskochbar (95°-Wäsche bzw. !00°C beim Auskochen im Kochtopf)?
- Wie wichtig ist es Dir, der Kochwäsche Vollwaschmittel hinzuzufügen?
- Maske 1- oder 2‑lagig?
- Sind Dir die genauen Informationen zu Gewicht und Dichte eines Maskenstoffes wichtig und, falls ja, bekannt?
- Soll ein zusätzlicher Filter eingeschoben werden können?
- Stoffbänder oder elastische Bänder?
- Falls elastische Bänder: Für eine Befestigung am Hinterkopf bzw. im Nacken oder an den Ohren?
- Falls elastische Bänder: Sollen diese austauschbar sein?
- Soll deine Maske über einen Nasenbügel verfügen?
- Soll der Nasenbügel austauschbar sein?
- Kuvertform oder geformte Maske?
- Wie wichtig ist für Dich ein geringer Preis?
- Möchtest Du ein Design, das in geringer Stückzahl hergestellt wurde?
- Wie wichtig sind Dir hochwertige Materialien, lange Haltbarkeit, schöne Verarbeitung und faire Entlohnung?
In eigener Sache
Folgende Stoffmasken findest Du im VILU-Shop:
- 2‑lagige Mund-Nase-Masken aus 100% weißem Baumwollsatin – auf Bestellung (Einheitsgröße bzw. nach Maß.)
- 1‑lagige Designmasken aus 100% BIO-Baumwollsatin in schwarz – auf Bestellung (Einheitsgröße bzw. nach Maß)
- 1‑lagige Designmasken aus 100% Baumwollsatin / viele verschiedene Designs – auf Bestellung (Einheitsgröße bzw. nach Maß)
- Fertige 1‑lagige Designmasken aus 100% Baumwollsatin – in verschiedenen Größen
Die von VILU für die Herstellung von Alltagsmasken verwendeten Stoffe bestehen immer zu 100% aus Naturfasern. Das Material ist langlebig und auskochbar.
Alle Alltagsmasken haben einen Nasenbügel und sind entweder mit Stoff- oder mit auswechselbaren Gummibändern ausgestattet!
Bei allen Modellen kannst Du außerdem zwischen der Befestigung an den Ohren bzw. am Hinterkopf wählen.
Möchtest Du mir von Deinen Erfahrungen im Umgang mit den Community-Masken berichten? Schreibe gerne einen Kommentar!
Wenn man Stoffmasken längere Zeit trägt, reibt es nicht nur hinter den Ohren – auch die Spannung wird sehr unangenehm.
Wir haben dazu einen Ohrenschoner aus Silikon hergestellt, der nicht nur das Tragen sehr angenehm macht, sondern auch die Größen anpasst und das schnelle An – und Ausziehen ermöglicht.
(Wenn Du möchtest, schicken wir Dir gerne auch ein kostenloses Muster zu, lieber Autor bzw. liebe Autorin)
https://www.dsgnmask.com/gesichtsmaske/ohrenschoner-gesichtsmaske-schwarz/
Hi Tina,
ganz herzlichen Dank für Deinen Link zu den Ohrenschonern aus Silikon! Der Tipp mag sich nämlich für die Leser*innen meines Blogbeitrages als durchaus hilfreich erweisen, sofern sie nämlich schon Gesichtsmasken mit Befestigungen um die Ohren besitzen und dies als unangenehm erleben!
Aus den von Dir genannten Gründen biete ich im VILU-Shop die Community-Masken auch mit Gummi- oder Stoffbändern zur Befestigung am Hinterkopf an! Der Hinterkopf ist wesentlich unempfindlicher als die Ohren und um den ganzen Kopf herum teilt sich die Spannung auch über eine viel größeren Länge auf.Je nachdem, wo die Enden zusammengeknotet werden, legt sich der Gummi oder das Stoffband zudem fester oder lockerer um den Kopf.
Vielen Dank für den so umfangreichen Beitrag (mit entsprechenden Hinweisen auf Aktualität der Erkenntnisstände). Tatsache ist halt, dass man die Maske tragen muss, wenn sie Pflicht ist und da finde ich persönlich Stoffmasken wesentlich angenehmer als die Einwegmasken. Ökologischer sind sie auch.