2. Preis des internationalen Kunstwettbewerbes Art-spanner · 2nd Edition
Zweifelsfrei werden die Kriege des 21. Jahrhunderts über den Weltmarkt geführt. Den Weg für einen rasanten, unübersichtlichen Handel mit Waren, die manchmal nur in den Köpfen der Spekulanten existieren, haben Digitalisierung und Computerisierung bereitet. Dabei ist die Basis nur allzu menschlich geblieben: Menschen entwickeln und produzieren die Güter dieser Welt, schürfen, mischen, verbinden, walzen, kochen, lösen, sortieren, verpacken, transportieren – viel zu oft unter Bedingungen, die weit entfernt von »würdevoll« oder, um ein in diesem Kontext modernes Wort zu bemühen, »fair« sind. Die Beschäftigten der Billiglohnländer sind diejenigen, welche die Waren für den großen Deal »Weltmarkt« bereitstellen, auf Kosten ihrer Gesundheit, Würde und sogar ihrer puren Existenz. Das ist die moderne, zeitgemäße Form der Sklaverei – am Gängelband des Globalismus.
Sonja Heller
Als Platzhalter für diese Gesamtproblematik steht ein basales Gerät der Textilproduktion, der Stickrahmen. Er zeigt sich als Gängelband in Form eines Würgehalsbandes, bewehrt mit den scharfen Stacheln von Stricknadeln aus elektroplattierten Messing und ist mit einem ledernen Leinen-Kurzgriff verbunden, auf dem in Metalllettern der Wahlspruch dieser Zeit prangt: GLOBALISM FUCKS YOU.“
Ich freue mich immer wieder erneut, dass ich das preisgekrönte Kunstwerk "Globalism fucks You" noch vor Bekanntgabe des Juryurteils erworben habe!
Es stellt für mich mit seinem vielschichtigen Symbolgehalt in meiner unmittelbaren Umgebung die permanent präsente und wichtige Aufforderung zu sozialem Handeln dar, der ich versuche, auch gerecht zu werden, sowie die ständige Bewusstmachung, wie dankbar ich sein muss dafür, dass ich in gesicherten Verhältnissen lebe …